Das Hochbeet
Rekordernten nicht nur für den Minigarten
Im naturnahen Gartenbau ist das Hochbeet weit verbreitet. Durch seinen besonderen Aufbau kann mehr Wärme gespeichert werden als in einem flachen Beet. Da das Hochbeet aus verschiedenen Schichten verrottbaren Materials aufgebaut ist, entsteht bei der Verrottung erhebliche Wärme, die den Pflanzen zugute kommt - etwa 4-5°C im ersten Jahr gegenüber dem Flachbeet. Wenn das Hochbeet etwa nach 6 Jahren zusammengesackt ist, kann man es immer noch als Beet ohne Rückenschmerzen weiterbenutzen.
Bauanleitung
Um das Sonnenlicht optimal ausnutzen zu können, sollte das Hochbeet in Nord-Süd-Richtung angelegt werden.
- Wir heben eine 20 bis 30 cm tiefe und 150 bis 160 cm breite Grube aus. Die Breite richtet sich nach der Armlänge der Benutzer. Sind es hauptsächlich Schüler, darf es nicht zu breit sein. Man muss bequem mit einer Armlänge bis über die Mitte kommen. Die Länge richtet sich nach dem vorhandenen Platz.
- Die ausgestochenen Grassoden legen wir auf einen Haufen zusammen, da sie später noch benötigt werden.
- Gleichzeitig kann man mit dem Bau der Umrahmung des Hochbeetes beginnen. Die Auswahl der Hölzer ist sehr wichtig. Bei guter Qualität ist eine längere Haltbarkeit gegeben. Wir haben uns hier im Botanischen Garten der Universität Salzburg für Lärchenrundholz entschieden und konnten somit ganz auf eine Imprägnierung verzichten.
- Damit man Wühlmäuse vom Hochbeet fernhält, legt man am besten den Boden mit einem engmaschigen Drahtgitter aus.
- Um eine noch besser Haltbarkeit des Holzes zu erlangen, ist es ratsam die Innenwände mit einer Plastikfolie auszukleiden. Außerdem verhindert dies die Austrocknung und Verdunstung.
- Der innere Kern wird mit Ästen und Zweigen gebaut. Damit ist für eine gute Durchlüftung des Beetes gesorgt und die Verrottung des aufgeschichteten Materials gewährleistet.
- Gut bewährt hat sich eine Mischung aus grob gehächseltem Material und ganzen Ästen.
- Nun werden die Grassoden, die man beim ersten Aushub beiseite gelegt hat, über den Holzkern verkehrt aufgelegt. Es eignen sich stattdessen auch grobe Gartenabfälle.
- Es folgt eine ca. 30 cm dicke Laubschicht.
- Darauf kommt eine ca. 15 cm dicke Schicht aus Grobkompost.
- Den Abschluss bildet eine 25 cm dicke Schicht aus Feinkompost und Gartenerde.
- Zwischen die einzelnen Schichten wird etwas Urgesteinsmehl gestreut.












Diese schematische Darstellung soll die Schichtung des Hochbeets veranschaulichen:

Bepflanzung des Hochbeets
Am besten wird das Hochbeet im Herbst oder bald im Frühjahr angelegt. Bei seiner Bepflanzung ist es ratsam sich an die Regeln der Mischkultur zu halten. Diese Methode bringt eine gute Ernte auf kleinem Raum. Ob durch Wurzelausscheidungen oder Duft - Pflanzen können sich gegenseitig schützen. Kräuter zwischen Gemüse gepflanzt können viel Gutes bewirken, sowohl als Abwehr gegen Schädlinge, als auch zur Geschmacksverbesserung. Solch gute Effekte erzielt man zum Beispiel
- bei den Tomaten mit Petersilie
- bei den Karotten mit Zwiebeln
- beim Salat mit Radieschen und Kerbel
- bei den Gurken mit Dille.
Und mit Kapuzinerkresse, Tagetes und Ringelblumen ist der Gemüsegarten immer wieder ein erfreulicher Anblick.
Wichtig: In den ersten beiden Jahren dürfen nur Starkzehrer wie Tomaten, Kohl, Sellerie, Lauch, Gurken und Zucchini angebaut werden, um gefährliche Nitratanreicherung zu vermeiden. Schwachzehrer wie Salat und Spinat folgen daher erst im 3. Jahr.
Vor- und Nachteile des Hochbeetes
Vorteile:
- Der Anbau in Mischkultur fördert das Pflanzenwachstum und schützt vor starkem Schädlingsbefall. Die Ernte fällt reichlich aus.
- Durch das günstigere Kleinklima, bedingt durch die Verrottung der organischen Materialien im Innern des Hochbeetes, entsteht auch Wärme von unten. Das begünstigt das Gedeihen von wärmeliebenden Pflanzen wie Paprika, Zucchini oder Tomaten.
- Ein wichtiges Argument für Gartenfreunde ist die damit mögliche Verwertung aller wertvollen und gesunden Gartenabfälle im eigenen Garten.
- Auch behinderten und älteren Menschen ermöglicht die spezielle und hochgestellte Bauweise die Gartenarbeit.
- Ein weiterer Vorteil des Hochbeetes ist, dass durch das Setzen des Füllmaterials jedes Jahr mit Kompost aufgefüllt werden kann. Dadurch spielt die Fruchtfolge, die sonst berücksichtigt werden müsste, keine Rolle.

Nachteile:
- Das Hochbeet trocknet in heißen Sommermonaten rasch aus, deshalb muss relativ viel gegossen werden.
- Mäuse und Wühlmäuse benutzen das Beet auch gern als Unterschlupf. Daher ist das feinmaschige Gitter sehr nützlich.
- Großer Aufwand und handwerkliche Fähigkeiten zum Bau der Umrahmung.
- Umrahmung ist teuer in der Anschaffung.
- Es ist notwendig den Bebauungsplan zu befolgen und im 1. Jahr nur Starkzehrer (Tomaten, Kohl, Sellerie, Lauch, Gurken, Zucchini) zu setzen. Erst im 3. Jahr sind die Schwachzehrer (Spinat und Salate) an der Reihe.
1. Jahr

2. Jahr

3. Jahr

Gute Nachbarn - Schlechte Nachbarn
Fotos: Regina Kobler
Zusammengestellt von Mag. Regina Kobler